Gegründet wurde unser Verein am Pfingstmontag, dem 12. Mai 1913, wie einem Bericht der „Isarzeitung“ in der Ausgabe vom 18.05.1913 zu entnehmen ist. Die Versammlung wurde vom damaligen Bürgermeister Johann Merz einberufen. Insgesamt 36 Männer sollen sich dabei in der Freiwilligen Feuerwehr verpflichtet haben (einige von ihnen waren schon vorher Mitglied bei der FFW Gottfrieding, die bereits seit 1879 bestand). Bei der schriftlichen Wahl wurde Johann Merz, Gutsbesitzer in Oberweilnbach und Bürgermeister der Gemeinde Gottfrieding, zum Vorstand gewählt. Weiter wurden in die Vereinsleitung folgende Personen gewählt: Josef Pritzl (Kommandant), Alois Strohmeier (Kassier), Anton Kagerer (Schriftführer), Josef Schwarz (Zeugwart), Georg Aigner (Spritzenmeister und Zugführer) und Johann Pritzl (Vereinsdiener).
Aktivität und Kameradschaft im Verein führten acht Jahre später dazu, dass am 22. Mai 1921 die erste Fahne des inzwischen auf 54 Mitglieder angewachsenen Vereins geweiht wurde. Fahnenmutter war damals Johanna Huber aus Tichling. In der Isarzeitung war über diese Fahnenweihe folgendes zu lesen:


Leider liegen uns aus der darauf folgenden Zeit bis etwa 1950 nur wenige Aufzeichnungen vor.
Im Jahre 1952 wurde der Feuerlöschweiher vergrößert und gereinigt. Hierbei kamen die ersten Traktoren der Bauern zum Einsatz.
1957 ließ man die Vereinsfahne zum ersten Mal restaurieren und am 30. August 1959 durfte die FFW Frichlkofen als Patenverein der FFW Gottfrieding bei deren 80-jährigem Gründungsfest zur Seite stehen.
29 Jahre später feierten wir das 75-jährige Bestehen. Eine neue Fahne wurde gekauft und die bisherige Vereinsfahne ließen wir restaurieren. Der damalige 1. Vorstand Josef Nirschl, der 1. Kommandant Ulrich Rothbauer sowie weitere 21 Mitglieder bildeten den Festausschuss und bereiteten das Fest vor, das vom 15. bis zum 18. Juli 1988 dauerte.
Höhepunkt war die Weihe der neuen Fahne am 17. Juli 1988. Barbara Hofbauer (besser unter ihrem Rufnamen „Betty“ bekannt) übernahm das Ehrenamt der Fahnenmutter. Zusammen mit der Fahnenbraut Irene Nirschl und insgesamt 15 Festdamen und 8 Festmädchen konnten wir das Jubiläum gebührend feiern. Das Wetter sorgte zwar für einen zusätzlichen Nervenkitzel, aber in den entscheidenden Momenten hielt Petrus den Regen zurück, so dass der Gottesdienst im Freien stattfinden konnte. Erst nach dem schönen Festumzug durch das herausgeputzte Dorf öffneten sich wieder die himmlischen Schleusen.
Auch wenn Feste und Feiern das Schönste im Vereinsleben sind, so war, ist und bleibt dennoch der Spruch „Helfen in Not ist unser Gebot“ das Wichtigste in einer Feuerwehr. Und hierzu bedarf es vor allem auch des regelmäßigen Übens für den Ernstfall. Insgesamt 50 Gruppen haben seit 1962 die Leistungs-Prüfung in den verschiedenen Stufen abgelegt. Aber auch die technische Ausrüstung ist ausschlaggebend beim Kampf gegen Feuer. Die erste Feuerwehrspritze -eine Handpumpe- die bis 1959 im Einsatz war und dann von der Motorspritze TS8 abgelöst wurde, ist leider nicht mehr vorhanden. Beide Geräte waren im alten Spritzenhaus nahe der Kirche eingestellt. Wann dieses Feuerwehrhäuschen gebaut wurde, ist nicht überliefert. Mitte der 1960er Jahre wurde aus Gründen der Verkehrssicherheit das Tor zur Straße hin auf die gegenüberliegende Seite verlegt. Außerdem baute man einen Lüftungskamin zum Schlauchtrocknen ein.
Anfang der 1980er Jahre wurde es aber zu klein und so beschloss man ein neues Gerätehaus zu bauen. Durch die Einführung der zentralen Wasserversorgung wurde der bisherige Feuerlöschweiher nicht mehr gebraucht. Mit Zustimmung der Eigentümer Johann und Maria Winterstetter füllte man diesen mit ca. 500 m³ Bergkies auf und errichtete darauf 1983 das neue Gerätehaus. In 1553 unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden wurde es erbaut. Der Fleiß wurde seitens der Gemeinde durch den Kauf eines neuen Feuerwehrautos (TSF) im Jahre 1985 honoriert.
Doch bereits ein Jahrzehnt später erwies sich das Feuerwehrhaus schon nicht mehr als zeitgemäß. Hinzu kam, dass auch das Gasthaus in Gottfrieding geschlossen wurde und man fortan die Versammlungen in Hackerskofen bzw. im alten Nirschl-Haus in Tichling abhalten musste. Allmählich reifte der Entschluss, das Feuerwehrhaus zu erweitern und aufzustocken. 1999 wurde der Plan dann in die Tat umgesetzt. Idealerweise konnte die Gemeinde eine Teilfläche von dem Grundstück hinter dem Feuerwehrhaus kaufen, der für den Anbau und als Übungsplatz benötigt wurde. Die Gemeinde Gottfrieding übernahm sämtliche Materialkosten, das Bauholz wurde von einigen Landwirten gespendet und die Arbeitsstunden unentgeltlich von den Feuerwehrmännern erbracht. Nun war nicht nur für das Fahrzeug ausreichend Platz, sondern auch für andere notwendige Ausrüstungen und Gerätschaften sowie für Spinde, um die Schutzanzüge aufzubewahren. Im Obergeschoß entstand ein großer Schulungsraum, der auch geeignet ist, darin Versammlungen und gesellschaftliche Veranstaltungen durchführen zu können. 2001 musste die alte Motorspritze ersetzt werden. Die Gemeinde Gottfrieding kaufte eine neue Tragkraftspritze TS8/8, die im Rahmen einer Feierstunde gesegnet und übergeben wurde.
Zu den wohl bemerkenswertesten Einsätzen in der Vereinsgeschichte zählen die Brände des Wirtschaftsgebäudes im Anwesen Segerer (jetzt Achatz) im Jahre 1958 und des Rinderstalles im Anwesen Fischer 1966. Auch ein Räucherkammerbrand bei Reicheneder (im ehemaligen Hölzl-Anwesen) ist vielen noch in Erinnerung oder die Einsätze beim Brand des Bullenstalles im Anwesen Rossmeier in der Gottfriedingerschwaige, des Schweinestalles bei Meier in Gottfrieding und der Scheunenbrand im Anwesen Ettengruber 1992. Zweimal musste ein Mähdrescher sowie ein Stoppelfeldbrand gelöscht werden. Der letzte große Brand, den es im Bereich der Feuerwehr Frichlkofen zu bekämpfen gab, war im August 2003 im Anwesen Wechselberg in Unterweilnbach. Dort brannten Stallungen nieder und auch das Wohnhaus wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Mehrere Tiere verbrannten. Zum Glück blieben die Bewohner unverletzt. Seitdem gab es noch einen Wohnhausbrand in Gottfrieding sowie 3 kleinere Brände in Frichlkofen und Unterweilnbach, wo Feuer in einem Heizungsraum und in einer Garage ausbrach sowie die Überdachung eines Freisitzes Feuer fing.
Immer wieder mal wurden die Kameraden auch bei Hochwasser zur Hilfe geholt: so nach dem Eisregen am Rosenmontag 1987 oder dem Hochwasser kurz vor Pfingsten 1995, wo nicht nur große Flächen entlang des Baches unter Wasser standen, sondern auch die Filialkirche betroffen war. Viele Keller mussten ausgepumpt werden.
Zunehmend sind technische Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen nötig oder nach einem Unwetter das Freimachen der Straßen von umgestürzten Bäumen oder von Schlamm und Kies. Sehr bedrückend war ein Einsatz im Juni 2006, als man den bei Waldarbeiten sehr schwer verunglückten Feuerwehrkamera-den Franz Hofbauer aus Unterweilnbach bergen musste.
Zum Glück sind es aber nicht nur größere oder kleinere Unglücke, die die Feuerwehrkameraden zusammenführen. Geselligkeit wird im Verein ebenfalls sehr geschätzt. Es ist zwar von den ersten 50-60 Jahren des Vereins wenig aufgezeichnet, aber in den letzten 4 Jahrzehnten kann man das Vereinsleben als sehr rege bezeichnen. So wird jedes Jahr der Maibaum aufgestellt, in Tichling das Johannisfeuer angezündet und am Maria-Himmelfahrtstag (15.August) das Dorffest veranstaltet. Die Christbaumversteigerung ist schon seit Anfang Tradition, wie ein Kassenbucheintrag von 1921 beweist. 1993 organisierte man anlässlich des 80-jährigen Bestehens einen Heimatabend in der Halle von Franz und Betty Hofbauer. Auch die Faschingsbälle oder Kappenabende mit lustigen Einlagen gehörten über sehr lange Zeit zu den Höhepunkten im Vereinsjahr.
2010 wurde die FF Frichlkofen digital: Gruber Fred, der damalige Schriftführer, errichtete eine Homepage, die er immer auf den aktuellen Stand hielt. 2023 wurde diese Aufgabe von Felix Nirschl übernommen
2012 – Ein besonderes Jahr in der Vereinsgeschichte
Es begann damit, dass in der Festschrift zum 75-jährigen Gründungsfest 1988 der damalige Kreisheimatpfleger Dr. Fritz Markmiller zur Geschichte von Frichlkofen schrieb, dass Frichlkofen und umliegende Orte bereits im Jahre 1011/1012 in einer Schenkungsurkunde (Kaiser Heinrich und seine Frau Kunigunde verschenkten Ländereien an das Bistum Bamberg) genannt wurden. Schon damals fanden einige Dorfbewohner, man solle das „1000-Jährige“ im Jahre 2011/12 in „irgend einer Form“ feiern.
Vereinsgeschichte
von Fred Gruber